Christiane Hähnel
6. Mai 2024Diese Nachrichten von der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) sind spannend: Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Kaiserschnittgeburten einen Höchstwert erreicht. Demnach wurden 2023 fast 35 Prozent der Babys per Sectio, wie ein Kaiserschnitt medizinisch genannt wird, geboren. Die aktuelle Kaiserschnittrate ist damit die höchste, die die KKH seit 2006, seit die Quote intern dokumentiert wird, verzeichnet hat. In den Vorjahren hatte die Rate bei durchschnittlich 30 bis 33 Prozent gelegen. Im Vorjahr 2022 machten die Geburten per Kaiserschnitt noch einen Anteil von 32,8 Prozent aus. Im internationalen Vergleich ist das viel, in skandinavischen Ländern beispielsweise liegt die Kaiserschnittquote nur bei 15 Prozent.
Vijitha Sanjivkumar, Expertin für Kinder- und Frauengesundheit bei der KKH, ordnet die Zahlen ein: „Die Entwicklung ist bemerkenswert. Sowohl das medizinische Fachpersonal in der Geburtshilfe als auch die Schwangeren selbst sind für das Thema sensibilisiert. Laut Expertenmeinungen soll ein Kaiserschnitt ausschließlich dann durchgeführt werden, wenn medizinische Gründe vorliegen. Jedoch ist über die Jahre eine Zunahme von Risikoschwangerschaften zu verzeichnen, die einen Kaiserschnitt erfordern können“.
Zu den Gründen können ein erhöhtes Alter der Gebärenden, Vorliegen von Begleit- oder Vorerkrankungen sowie Geburtspositionen des Ungeborenen wie Beckenendlage zählen. „Ein Kaiserschnitt ist wie jede andere Operation mit Risiken verbunden und kann zu Komplikationen führen. Er sollte deshalb nach einem gründlichen Abwägen für das Wohlergehen von Mutter und Kind erfolgen“, so die Expertin. Auch auf die mentale Gesundheit der Frauen kann eine Sectio-Entbindung Auswirkungen haben. „Einige Mütter leiden darunter, keine natürliche Entbindung erlebt zu haben“, weiß Sanjivkumar. Seit dem Jahr 2020 gibt es deshalb eine evidenzbasierte Leitlinie zum Kaiserschnitt, die alle Beteiligten unterstützen soll, auf Basis des aktuellen Wissens die beste Entscheidung für die Wahl der Geburtsmethode zu treffen. Wichtig ist demnach ein ausführliches Aufklärungsgespräch zwischen werdenden Eltern und den betreuenden Personen vor der Geburt.
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Ein Kaiserschnitt hat wie jede medizinische Intervention Vor- und Nachteile, sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Hier sind einige potenzielle Nachteile eines Kaiserschnitts für das Kind:
Viele Studien haben außerdem gezeigt, dass per Kaiserschnitt geborene Kinder ein statistisch höheres Risiko für bestimmte Krankheiten haben. Sie leiden im Laufe ihres Lebens eher an Atemwegserkrankungen wie Asthma, entwickeln häufiger Allergien und haben ein höheres Risiko für Übergewicht.
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