• Spiritualität: Wie dieses Retreat mein Leben veränderte

    freundin Redaktion

    6. Mai 2024
    In dem spirituellen Retreat lernte freundin-Redakteurin Valentina viel über sich selbst

    Ich war schön öfter auf spirituellen Retreats, jedes Mal taten sie mir gut und haben was in mir bewegt. Für keines bin ich so lange weg gewesen und habe so viel erlebt wie bei „Activate your divine soulprint“ – ein zehntätiges Retreat in der spanischen Sierra Nevada, zu dem ich von Sarah Jasmin Cartsburg eingeladen wurde. Sie ist Bestseller-Autorin, Medium und Meditationsexpertin – und gibt ihr Wissen (oder wie man in spirituellen Kreisen sagt: ihre Medizin) bei Gruppen-Coachings, Online-Workshops und Seminaren weiter. Auch wenn das Retreat in meinen Ohren wie ein Versprechen von bezahltem Sommerurlaub klingt, bin ich auch ein wenig aufgeregt. Zehn Tage mit wildfremden Menschen, auf dem Pfad der seelischen Selbstfindung, ganz ohne meinen Mann und ohne Handy. Was wird da mit mir gemacht? Und was könnte alles hochkommen? Zum Glück lenkt mich die Arbeit von meinen Ängsten ab, bis ich am Flughafen in Malaga mein letztes Telefonat erledige.

    Nach einer zweistündigen Autofahrt lande ich tatsächlich in einem Paradies. „Hidden Paradise“ liegt hoch in den Bergen – ein kleines idyllisches Zentrum zwischen Agaven, Granatäpfel- und Mandelbäumen, das von zwei Engländern, die hier seit über 30 Jahren leben, aufgebaut wurde. Ein Gelände mit einem „Erdtempel“ und einem „Space Ship“ ganz oben auf einem Berg, dazwischen ein Weg, für den man ca. 15 Minuten braucht. Der Ort ist so magisch, dass ich schon beim Ankommen tief ausatmen kann. 

    Am Abend gibt es das erste Treffen und eine Einstimmung. Wir lernen unsere Coaches Sarah, Susi, Carola, Billy und Philip kennen, später werden noch Tänzer Dhélé und die Trance Tänzerin und spirituelle Fotografin Jana dazustoßen. Jeder hat seine eigene Medizin mitgebracht. Im Sitzkreis machen wir eine erste Meditation, danach eine „Sharing“-Session, bei der alle erzählen, wie es ihnen im Moment geht. Die meisten sind aufgeregt, aber der Raum fühlt sich sicher an und jeder ist mutig seine Wahrheit zu sprechen. Ich merke: Anders als sonst bin ich hier sofort bei mir und im Moment. Meine Gedanken schweifen nicht ab. Ich bin fokussiert, ohne mich konzentrieren zu müssen. 

    Die Coaches: Susi, Billy, Carola, Philip, Dhele

    Foto: Jana Simbuerger

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    Das tägliche Programm ist straff. Jeden Tag gibt es vier Sessions, die Morgenmeditation findet noch vor dem Frühstück statt. Zwischen 21 und 22 Uhr beginnt die Ruhezeit, in der bis zum Morgen nicht geredet werden soll. Ich genieße es, dass ich in dieser Zeit ganz für mich sein darf. Aber es gibt auch die Abende, an denen wir alle gemeinsam vor dem Kamin über das Universum philosophieren oder im Erdtempel bei Tanz und Musik feiern. Jeder schafft es, gesellig zu sein. Sogar ich, die hier viel schüchterner ist als zu Hause, dabei aber immer wahrhaftig, mit all meinem Sein. Die einzelnen Sessions sind unterschiedlich. Mal ist es eine Meditation, mal ein bewusster Spaziergang, mal malen wir intuitiv unsere Impulse des Tages auf oder üben uns mit Profitänzer Dhélé in der Kontakt-Improvisation, bei der man sich mit geschlossenen Augen von seinem Gegenüber leiten lässt. Immer geht es darum, sein Innerstes zu spüren, ins Vertrauen zu kommen und die Kontrolle abzugeben. Und ich? Lasse jeden Tag mehr und mehr los. Jedes Wort, jeder Rat und jede Umarmung hier kommt von Herzen. Diese Art des Umgangs macht nicht nur innerlich etwas mit mir: Wenn ich in den Spiegel schauen, sehe ich ein anderes Gesicht. Entspannter, weicher, strahlender, ruhiger. 

    Carola, ist zyklische Mentorin und Gründerin von „The Sound of Sisterhood“, verkörpert eine wilde Weiblichkeit, nach der ich mich im Alltag sehne. Bei ihr arbeiten wir bewusst mit Mutter Erde und unserer eigenen urzyklischen Natur. In den Meditationen mit Sarah und Susi, Expertin für Breathwork und Emotionale Balance, lande ich in anderen Dimensionen. Es ist, als würde jede einzelne meiner Zellen von innen abgeduscht worden sein, ich fühle mich leicht, vollkommen klar und gereinigt. Billy und Philip bringen uns das männliche Prinzip näher. Wir sollen nicht nur im Fühlen bleiben, sondern auch lernen uns zu nehmen, was wir uns vom Leben wünschen und Grenzen zu setzen. Ich lerne, wie wichtig es ist, die weiblichen und männlichen Energien, die in uns stecken, in Balance zu bringen. Ich kann mir Weichheit und Verletzlichkeit wie nie zuvor erlauben, aber auch ein klares Nein. Eine neue Erkenntnis voller Empowerment für mich: Ich darf beides sein. 

    Die erste Sharing Session

    Foto: Jana Simbuerger

    Sharing Session: Hier spricht jeder nacheinander über ein Thema, ohne Unterbrechung. Im Anschluss reden die anderen darüber, als wäre die betreffende Person nicht da. Zum Abschluss schreibt jeder auf, was er von den Ratschlägen umsetzen will

    An unserem letzten Abend sitzen wir im Kreis. Unsere Aufgabe: Wir sollen der ganzen Gruppe vortanzen und vorsingen, welche Vision von uns die Welt nach diesen zehn Tagen zu sehen bekommen soll. Zuerst ist mir fast schlecht vor Aufregung und Angst. Dann gebe ich mir einen Ruck und mich vor allen anderen preis. Die Unterstützung und Liebe, die ich danach erfahren habe, rühren mich noch immer. Es ist dieser Moment, den ich mir in Erinnerung rufe, wenn ich wieder einmal Angst vor Verurteilung habe. Und der mich bis heute dankbar macht – für eine Reise, die mich in ein verstecktes Paradies geführt hat: zu mir selbst.

    Valentina schreibt ihr Manifest vom letzten Abend. Hier wusste sie noch nicht, dass sie es gleich singend vortragen wird

    Foto: Jana Simbuerger

    Valentina schreibt ihr Manifest vom letzten Abend. Hier wusste sie noch nicht, dass sie es gleich singend vortragen wird

    Ich habe in diesem Retreat viel erleben dürfen, und es war nicht einfach wieder in der „Realität“ anzukommen, allein die vielen Reize im Außen waren ungewöhnlich.

    Ich bin durch einige Höhen und Tiefen gegangen und habe alles auf den Prüfstand gestellt. Ich habe Klarheit darüber gewonnen, was im Leben wirklich für mich funktioniert und was ich nur mache, weil es mein Ego toll findet oder von der Gesellschaft verlangt wird. Ich habe gelernt das Verletzlichkeit und Sensibilität, kein Hindernis sind, sondern gerade diese mir zeigen, wohin mein Weg mich führen darf. 

    Ich habe gelernt, dass ich getragen und gehalten werde, solange ich das tue, was mir gut tut und für mich gut ist und das, dass nichts mit Egoismus zu tun hat. 

    Es ist aufregend und mutig, aber ich habe auch gelernt, wenn man alles loslässt, was man geglaubt hat zu sein und zu wollen, wird man überrascht sein, wen man in der Tiefe seines Herzens wieder entdeckt.

    Alle Infos zum Retreat und den Coaches finden Sie unter thesoundofsisterhood.de/retreat

     

    Autorin: Valentina Milakovic

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